Segeln ist mehr als ein Trendsport, und wer ihn einmal ausprobiert hat, lässt sich leicht von der Begeisterung erfahrener Segler anstecken. Doch wie lernt man Segeln am besten?
Wo kann man am besten Segeln lernen?
Segeln lernst du am besten auf dem Meer oder auf einem See. Zum Segeln ist prinzipiell ein Sportbootführerschein zu empfehlen. Die Regelungen sind Deutschlandweit aber nicht einheitlich, denn für Bundes- und Landeswasserstraßen oder für Seen und private Gewässer gibt es verschiedenste Vorschriften. Bevor du den Führerschein machst, solltest du also überlegen, wo du häufig segeln wirst.
Um Segeln zu lernen, ist ein Kurs sehr hilfreich. Diese Segelkurse werden meistens von einem Verein oder von einer Segelschule durchgeführt. Welche Variante du bevorzugst, hängt ein wenig von Deinen individuellen Möglichkeiten vor Ort und von Deinen Präferenzen ab. Beim Deutschen Seglerverband (DSV) sind die Vereine aufgeführt, bei denen du einen Segelschein machen kannst.
Wie kann man Segeln lernen?
Wenn du dich für das Segeln lernen in einer Segelschule anmeldest, hast du die Auswahl zwischen Kursen mit unterschiedlicher Dauer. Ein Crashkurs dauert häufig nur eine Woche, doch es gibt auch Kurse, die sich über sechs Wochen erstrecken und ein umfassendes Wissen vermitteln. Anfänger, die im Urlaub segeln lernen wollen, machen am besten einen Intensivkurs an einer Segelschule vor Ort. Ergänzen lässt sich der Unterricht im Segelkurs gut mit Lernvideos aus dem Internet.
Jeder Kurs für Anfänger mit einem Segellehrer besteht aus Theorie und Praxis. Diese Kurse befähigen auch Anfänger, schon nach einer Woche bei ruhigem Wetter allein zu segeln. Wer einen Führerschein machen will, sollte zuvor klären, welche Klasse für den Segelschein erforderlich ist. Sie hängt unter anderem von dem Gewässer ab, auf dem du überwiegend segeln willst. Kurse, die mit einem Sportbootführerschein enden, müssen an einer Segelschule durchgeführt werden. Sie enden mit einer theoretischen und praktischen Prüfung.
Unsere Empfehlungen:
- Meyer, Alexander (Autor)
- Sleight, Steve (Autor)
- Sleight, Steve (Autor)
- Boden, Stephan (Autor)
Wo findet man eine geeignete Segelschule?
Bevor du dich für eine Segelschule entscheidest, prüfe die Qualifikationen der Lehrer. Sie sollten zertifiziert sein. Außerdem sollte die Einrichtung insgesamt einen gepflegten und professionellen Eindruck machen. Einrichtung und Boote sollen in einem guten Zustand sein. Normalerweise stellt die Segelschule das Material zum Lernen zur Verfügung. Eine Gruppe sollte höchstens acht Teilnehmer umfassen, bei Intensivkursen sollten maximal drei Schüler aufgeführt sein. So ist sichergestellt, dass individuelle auf jeden Einzelnen eingegangen wird.
Alleine oder Zusammen segeln lernen?
Als Anfänger solltest du darauf achten, nicht allein zu segeln. Allenfalls in einem flachen Gewässer, bei schönem Wetter und bei wenig Wind ist es zu empfehlen, sich ohne Begleitung auf den Weg zu machen. Mit einem oder zwei erfahrenen Seglern macht es einfach mehr Spaß. Dabei lernst du einerseits eine Menge und andererseits hast du natürlich auch einen Ansprechpartner für Fragen an deiner Seite.
Manchmal entstehen aus einer Segeltour mit mehreren Anfängern sogar kleine Gruppen, die später häufig miteinander segeln gehen. Schließlich willst du bei deinem neuen Lieblingssport neue Menschen kennenlernen, und dazu gibt es auf einem Boot die beste Gelegenheit.
Welche Ausrüstung wird benötigt?
Es gibt einige Gegenstände, die du beim Segeln auf jeden Fall mitnehmen solltest, denn sie dienen deiner Sicherheit. Unbedingt erforderlich ist eine Schwimmweste, diese ist für jeden Segler an Bord vorgeschrieben. Deine Schuhe sollten eine rutschfeste Sohle haben, denn die Oberfläche an Bord ist oft nass . Ohne rutschfeste Schuhe besteht leicht Sturz- und Rutschgefahr, wobei du dich verletzen kannst.
Auch auf deine Kleidung solltest du achten. Bei starkem Wind kann es beim Segeln leicht kühl und nass werden. Deshalb ist entsprechend wind- und wasserfeste Kleidung oder mindestens eine entsprechende Jacke zu empfehlen. So kühlest du nicht so schnell aus, wenn das Wetter etwas umschlägt oder wenn du eine längere Tour machst. Sehr wichtig sind Segelhandschuhe, wobei du auf die Qualität achten solltest. Meist sind günstige Modelle nicht so robust gefertigt und zeigen nach kurzer Zeit die ersten Gebrauchsspuren.
Welche Boote sind zum Segeln lernen geeignet?
Am besten lernt man Segeln auf einer Jolle. Dieses Boot reagiert direkt auf das Zusammenspiel zwischen Wasser, Wind und Segel, so dass du auch als Anfänger spürst, was zu tun ist. Die kleine Jolle ist einfach wendiger als ein großes Boot oder sogar eine Yacht. Der Umstieg auf größere Boote ist im Lauf der Zeit immer noch möglich, wenn du etwas mehr Erfahrung im Segeln in unterschiedlichem Gewässer haben.
Eine Jolle ist übrigens leicht an ihrem Aufbau zu erkennen, denn es handelt sich um ein kleines und offenes Segelboot, das sich leicht bewegen lässt. Vor allem Anfänger sind meistens mit diesem Boot unterwegs, das überwiegend auf einem Binnengewässer gefahren wird.
Was muss man beim Segeln lernen beachten?
Segeln lernen ist wie jeder andere Sportart auch: Nur mit Übung kommst du zum Ziel. Die meisten Anfänger träumen vermutlich davon, eine große Segelyacht zu segeln. Dazu ist allerdings der entsprechende Sportführerschein oder ein Segelschein erforderlich. Als Voraussetzung musst du eine Erfahrung von mindestens 1.000 Seemeilen vorweisen. Beginne deshalb mit einem kleinen Boot, das du im Notfall auch allein steuern kannst. Damit lernst du alle grundlegenden Manöver, den Umgang und die Reaktion von Segel und Sportgerät am schnellsten.
Im Lauf der Zeit erweiterst du deine Erfahrung um andere Gewässer und größere Boote. Bleibe regelmäßig am Ball und nutzen deine Freizeit, um auf unterschiedlichen Wassern zu segeln. So wirst du immer sicherer und kannst dich bald an größere Boote wagen. Vergesse nicht, dass es auf dem Wasser unter Umständen ziemlich lebhaft zugehen kann und dass du von Wind und Wetter abhängig bist. Mit dem nötigen Respekt vor den Naturgewalten hast du sicher das nötige Feingefühl, das Boot an Land zu lassen, wenn es erforderlich ist.
Beabsichtigst du mit einer Yacht in einem Segelrevier an der Küste entlang zu segeln, empfehlen wir dir einen Sportküstenschifferschein (SKS) zu machen. Als Voraussetzung dafür musst du mindestens 16 Jahre alt sein, den Sportbootführerscheins See besitzen und eine praktische Segelerfahrung von mindestens 300 Seemeilen vorweisen können.
Das Seglerlatein – Welche Begriffe sollte man kennen?
Wie in jedem Sport gibt es auch beim Segeln ein paar Begriffe, die du kennen solltest. Viele dieser Begriffe lernst du in der Theorie und musst sie auch in der Prüfung für den Segelschein oder den Sportbootführerschein beherrschen.
Aufbrisen heißt zum Beispiel, dass der Wind stärker wird, beim Ablaufen nimmt er ab. Luv steht für die Richtung zum Wind, Lee ist die Richtung vom Wind weg. Backbord und Steuerbord sind die linke und die rechte Seite des Boots. Der Bug ist die Spitze, das Heck das hintere Teil des Bootes. Der Mast ragt aus dem Boot nach oben, hier ist das Segel befestigt. Die Fallen sind dazu da, das Segel aufzurichten, Krängen bedeutet, dass dein Boot in eine Schieflage geraten ist. Damit hast du die wichtigsten Fachbegriffe für Anfänger schon gelernt. 🙂
Diese Knoten gilt es zu beherrschen
Knoten gehören zum Segeln dazu wie Wind und Wasser. Die wichtigsten Knoten sind:
- Achtknoten
- Kreuzknoten
- Kopfschlag
- Palstek
- Slipstek
- Schotstek
- Doppelter Schotstek
- Stopperstek
- Webeleinstek
- Webeleinstek auf Slip
- Rundtörn mit zwei halben Schlägen
- Belegen einer Klampe
Achte darauf, dass du diese Knoten unterscheiden und sicher ausführen kannst. An Bord hast du wenig Zeit zu überlegen und zu fragen, wie ein Achtknoten richtig angebracht wird. Lasse dir notfalls von einem erfahrenen Segler zeigen, wie diese Knoten am besten angebracht werden und übe danach in der Praxis, bis du dich sicher fühlst. In der Prüfung zum Sportbootführerschein werden diese Knoten abgefragt.
Bei welchem Wetter kann man Segeln?
Am meisten Spaß macht Segeln wohl bei einem leichten Wind, wenn es nur wenige Wellen gibt und wenn die Wasserfläche frei ist. Allerdings kann sich das Wetter natürlich sehr schnell ändern. Am besten überprüfst du Wind- und Wetterverhältnisse mit dem Smartphone, damit du keine bösen Überraschungen erlebst, wenn es los geht. Es gibt einige Apps für Segel-Wetter, mit denen du gut informiert bist.
Vor allem bei starkem Wind kann Segeln für Anfänger sehr schwierig sein. Ein Sturm macht deinen Sport dann sogar schnell zu einem gefährlichen Abenteuer, das auch erfahrene Segler nicht erleben wollen. Bei einer drohenden Sturmwarnung solltest du deshalb unbedingt an Land bleiben. Sollte gar kein Wind aufkommen, macht es allerdings auch wenig Spaß, mit dem Boot zu segeln. Dann brauchst du vermutlich einen Hilfsmotor, um dich überhaupt mit dem Boot zu bewegen. Wenn es also sehr windstill ist, kannst du am besten am Land bleiben.
Große Hitze oder starke Bewölkung sind ebenfalls Witterungen, die das Segeln nicht sehr angenehm machen. Hohe Außentemperaturen lassen den Aufenthalt auf dem Boot zur Qual werden, und wenn die Sicht beschränkt ist, kann es sogar zu Zusammenstößen mit anderen Booten kommen.
Was sollte man zum Naturschutz wissen?
Segeln kann ein wunderbarer Sport sein, wenn du dich in der Stille der Natur aktiv erholen willst. Ein wichtiges Gebot sollte allerdings sein, Tiere im Wasser und in der Luft nicht zu gefährden. Achte auf jeden Fall darauf, zu Vögeln und Seehunden einen entsprechend großen Abstand zu halten. Schilfzonen sollten mit dem Boot nicht befahren werden. Wenn du an Bord Müll verursachst, nehme ihn selbstverständlich mit an Land und entsorgen ihn dort.
Wir hoffen, dass wir dir mit unseren Tipps Lust gemacht haben. Wir wünschen dir viel Spaß beim Segeln lernen.